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Familie Mariens: Sektiererische Tendenzen im Brief eines ehemaligen Mitglieds an Bischof Hnilica von 1995

Familie Mariens: Sektiererische Tendenzen im Brief eines ehemaligen Mitglieds an Bischof Hnilica von 1995

ROM-ADISTA. "Einseitiges und übertriebenes Festhalten an Privatoffenbarungen"; "Nutzlosigkeit eines geistlichen Führers"; "Irrtum, zu glauben, dass der "geistliche Vater" allein "das ganze Licht" des Plans Gottes für die Berufenen besitzt"; "totale psychologische und geistliche Fixierung der Geführten auf die mystisch-charismatische Autorität eines menschlichen Führers"; eine verzerrte Erziehung, "nach der es nicht notwendig wäre, die Verantwortung für die grundlegenden Entscheidungen des persönlichen Lebens selbst zu übernehmen", die "den geistlichen Führern" überlassen werden sollten; "die Angst, die charismatische Autorität der geistlichen Väter mit dem Licht und der Autorität der Kirche zu messen"; "elitäre Mentalität", die aus dem Glauben resultiert, dass wir die kleine Herde sind, die für die Erneuerung der Kirche bestimmt ist; "irrige Überzeugung, dass Priesterweihen auch ohne die Erlaubnis oder das Mandat der zuständigen kirchlichen Autorität erteilt werden können"; "übertriebene unmittelbare Erwartung der Wiederkunft Christi, gemessen an konkreten "Tagen und Stunden", die dem Gründer der Gemeinschaft offenbart wurden; "verzerrtes Verhältnis zur kirchlichen Autorität und zum kirchlichen Gehorsam"; "Haltung, niemandem Rechenschaft schuldig zu sein für unseren "Weg"".

Dies sind einige der schwerwiegenden Probleme, die in einem langen Brief hervorgehoben werden, der 1995 an Mgr. Pavel Maria Hnilica, den moralischen Gründer der Vereinigung der Gläubigen Pro Deo et Fratribus - Familie Mariens, von einem Mitglied geschickt wurde, das die "Innsbrucker Gemeinschaft" verlassen hatte, d.h. das Werk des Heiligen Geistes von Pater Joseph Seidnitzer (ein Serienmissbraucher, der dreimal zu Gefängnisstrafen verurteilt wurde), das 1990 vom Vatikan wegen schwerer Abweichungen aufgelöst wurde.

Wie wir im ersten Teil unserer Untersuchung berichteten, versuchte der umstrittene Mgr. Hnilica durch die Zusammenführung der verwaisten Mitglieder dieser österreichischen Gemeinschaft "sein" Pro Deo et Fratribus wiederzubeleben, eine Gemeinschaft, die in den 1980er und 1990er Jahren als Zentrum für die Sortierung von Geldern aus der IOR-Kasse (Vatikan Bank) diente, offiziell zur Unterstützung der Kirchen Osteuropas. Hnilica versuchte, der Gemeinschaft eine neue Identität zu geben, indem er sie in "Familie Mariens" umbenannte (die jetzt vom Vatikan unter Vormundschaft gestellt wurde), aber von der Gruppe der Mitglieder, die aus der Innsbrucker Erfahrung kamen, lehnten einige den "neuen Kurs" ab. Was in Wirklichkeit alles andere als neu war: Mitbegründer, Präsident und geistlicher Leiter war Seidnitzers Schützling, Pater Gebhard Paul Maria Sigl, der in der Familie Mariens im Wesentlichen dieselbe missbräuchliche Dynamik und denselben Despotismus wiederholte, die auch das Werk des Heiligen Geistes geprägt hatten. Sigl - der zusammen mit vier anderen von Hnilica zum Priester geweiht wurde, ohne im Seminar studiert zu haben, und der dreißig Jahre lang alle geistlichen und administrativen Funktionen innehatte - prägte der Gemeinschaft eine problematische Identität auf, sowohl in theologischer Hinsicht (der fast ausschließliche Rückgriff auf eine Spiritualität, die sich auf Privatoffenbarungen stützt) als auch in Bezug auf seine Beziehung zu den Mitgliedern die erdrückt und geblendet waren von seiner Macht, die seiner Meinung nach Ausdruck des Willens Gottes selbst war).

Der hier vollständig wiedergegebene Brief des Abtrünnigen an Hnilica verdeutlicht die schwerwiegenden Verwerfungen der damaligen Zeit, die bis heute praktisch unversehrt überlebt haben.

Rom, Advent 1995

Lieber Padre Paolo,

Es sind nun fünf Jahre vergangen, seit ich nicht mehr in der 'Innsbrucker Gemeinschaft' bin, deren Mitglied ich fast 20 Jahre lang war. Deshalb kenne ich sie gut, in ihren positiven, wie negativen Seiten – und konnte mir eine entsprechende Überzeugung bilden. Ich hatte in den Jahren 1991 bis 1993 wiederholt Gelegenheit, persönlich mit Ihnen darüber zu sprechen, Sie aufmerksam zu machen auf nicht wenige Probleme unserer Vergangenheit, die der Klärung und Bereinigung bedurften. Es galt ja, die guten Früchte von den schlechten zu unterscheiden, den 'Weizen' von der 'Spreu' zu trennen, das 'Unkraut' mit der Wurzel auszureissen und zu 'verbrennen'. Wiederholt sprachen wir mit Ihnen darüber, sei es einzeln, sei es im Gruppengespräch. Doch – von einem Treffen zum anderen schienen Sie sich nicht mehr daran zu erinnern, was ich, was wir Ihnen erzählt hatten. Wie schon das Sprichwort sagt: "verba volant, scripta manent". Deshalb möchte ich Ihnen das damals mündlich Gesagte schriftlich darlegen, und zwar aus vier Gründen: erstens weil die obengenannte 'Unterscheidung der Geister' immer noch nicht geschehen ist, zweitens weil die Folgen dieser Unterlassung heute noch da sind, drittens weil es jene direkt betrifft, die Mitglieder Ihrer Gemeinschaft geworden sind, viertens weil ich überzeugt bin, dass ich als einer der 'Ältesten' der ehemaligen Gemeinschaft einen Beitrag zu diesem 'discernimento' leisten kann und darf unter dem Motto: 'caritas quaerens veritatem' (1.Kor. 13,6).

Als erstes möchte ich aus langjähriger eigener Erfahrung betonen, dass es in unserer Gemeinschaft viel guten Weizen, viele gute Früchte gab: vor allem unserer Streben nach Heiligkeit, d. h. wir wollten Gott über alles lieben; wir waren echt bereit, Gott unser Leben zu übergeben; wir pflegten eine innige Liebe zu Maria, und eine tiefe Beziehung zu den Engeln und Heiligen, sowie ein intensives Gebets- und Gemeinschaftsleben.

Doch – leider gab es in unserer Gemeinschaft neben den guten und echten Früchten auch noch andere Früchte, die nicht gut, die nicht echt waren. Wir waren nämlich auch seelisch krank, geschädigt, verformt. Ich nenne die hauptsächlichen 'Krankheiten' beim Namen:

  1. Fehlte es uns an 'gesunder Distanz' zu P. Josefs (Gebhards) Mystik; sie nahm praktisch den ersten, den wichtigsten Platz in unserem Leben ein.

  2. Wurde P. Josef/Gebhard's Mystik an uns weitergegeben, ohne sie (vorher oder nachher) einer klugen Seelenführung zur Prüfung und zur Unterscheidung zu geben.

  3. Wurden wir geformt, der Mystik unserer geistigen Väter bedingungsloses Vertrauen zu schenken; denn laut ihrem inneren Erleben hatten allein sie das 'Licht' Gottes – und zwar das ganze Licht – für unser Leben, für unsere Berufung. Dies bewirkte in uns eine nahezu totale psychologisch-spirituelle Fixierung auf P. Josef/Gebhard; das heisst, jede andere kirchliche Autorität war für uns nur 'echt', wenn sie mit dem übereinstimmte, was P.Josef/Gebhard uns sagten.

  4. Wir verloren unsere innere Freiheit: die Freiheit zu denken, zu prüfen, selbst vor Gott und vor den Menschen Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen trafen P. Josef/Gebhard für unser Leben die grossen (und oft auch die kleinen) Entscheidungen für uns. Sie glaubten, dass dies gottgewollt war; daher nahmen sie uns bereitwillig die Verantwortung ab — und unser 'kindliches Vertrauen' ersparte uns viele Probleme des Alltags und des Lebens. Bildlich ausgedrückt: wir waren wie Babies im Mutterleib, die nicht selbst atmen und essen/trinken mussten, sondern durch die Nabelschnur unserer Väter mit 'Sauerstoff' und 'Nahrung t versorgt wurden.

  5. Hinderte uns diese 'Unmündigkeit', in Gedanken, Worten oder Werken die Autorität von P. Josef/Gebhard zu hinterfragen, zu prüfen oder gar zu bezweifeln; denn wir hatten Angst, uns damit gegen Gott selbst zu stellen.

  6. Waren wir laut P. Josef's persönlichem mystischen (und von Gebhard und zum Teil von anderen Mystikern bestätigtem) Erleben von Gott selbst zu den höchstmöglichen Berufungen bestimmt, die es in der Kirche gibt; wir hatten die 'Päpste der Zukunft' in unseren Reihen, die schon jetzt eine Art 'paralleles Lehramt' ausübten.

Wir glaubten, 'die Apostel der Neuen Zeit' zu sein, die "neuen Schläuche mit dem neuen Wein" für die 'alte' Kirche. Laut P. Josef's/Gebhard's innerem Erleben bekamen wir mystische Gnaden, die in der Kirchengeschichte nur den grössten Heiligen gegeben wurden.

Wegen des Bewusstseins unserer überragenden Auserwählung formte sich in uns ein 'Elite-Denken' gegenüber anderen kirchlichen Gruppen und Gemeinschaften. Das tat unserer Demut nicht gut und verstärkte nur unsere kritische Einstellung gegenüber der 'nicht entsprechenden Kirche'.

  1. Erhielten wir von P Josef/Gebhard in 'Göttlichem Auftrag' mystisch-sakramentale Diakonats-, Priester-, Bischofs-Weihen, deren Erteilung nur dem Papst bzw. den rechtmässigen Bischöfen zusteht. Wir übten diese Weihen teilweise aus – innerhalb der Gemeinschaft regelmässig, ausserhalb gelegentlich – vor allem durch das Tragen liturgisch-priesterlicher Kleidung und 'Konzelebration'. Wir waren überzeugt, dass diese Weihen von Gott gewollt, also in Seinen Augen gültig waren – und nach dem 'Göttlichen Eingriff' auch von der Kirche anerkannt würden.

  2. Befürchteten wir (zurecht), dass 'die Kirche' unsere Mystik und unsere Berufungen nicht annehmen würde; doch unzählige Male wurde uns zu verstehen gegeben, dass Gott Selbst uns durch ein nahe bevorstehendes weltweites, apokalyptisches "Eingreifen" vor der Kirche und Welt bestätigen und so rehabilitieren würde. Konkrete Daten dieses Eingriffs wurden uns wiederholt genannt und trafen nicht ein…

  3. Wurden wir wegen unserer 'Eingriffs-Erwartung' von P. Josef/Gebhard in den kirchlichen Ungehorsam geführt; d. h., wir ignorierten einfach die Anweisungen der zuständigen Bischöfe und Vatikanischen Kongregationen, sooft sie in unsere Gemeinschaft eingreifen (Auflösung, Suspendierung) wollten.

  4. Riskierten wir aus denselben Motiven Konflikte und Brüche mit der eigenen Familie, mit Verwandten und Freunden. Denn vielfach wollten und konnten wir 'unsere Mystik' nicht preisgeben, die ja die Grundlage bildete für unser Verhalten. Und so mussten wir Fragen über unsere Situation (z.B. "warum werdet Ihr nicht anerkannt, warum seid Ihr (immer noch) nicht zu Priestern geweiht?") entweder mit Schweigen beantworten, oder mit ausweichenden Antworten und Teilwahrheiten erklären, die je länger, je weniger glaubwürdig wirkten.

 

Fazit: Manche von uns sahen schliesslich ein, dass wir so nicht mehr länger weitermachen konnten, zumal auch der wiederholt vorausgesagte und von uns so sehr erwartete "Göttliche Eingriff" auf sich warten liess. Deshalb drängten wir unsere geistigen Väter, doch eine Lösung mit der Kirche zu suchen. Gegen den Widerstand von P. Josef, war Gebhard schliesslich dazu bereit. Im Namen der Gemeinschaft bat er Kardinal Groer um Hilfe; dieser war dazu bereit – unter der Bedingung dass wir uns seinen Anweisungen fügten, d. h., uns den bisher getroffenen kirchlichen Entscheidungen fügten.

Diese Kursänderung 'im Sinne der Kirche' löste in vielen von uns eine "Identitäts-Krise" aus; denn unsere geistigen Väter hatten uns all die Jahre erzogen, 'im Namen Gottes' der Kirche nicht zu gehorchen; und plötzlich sollten wir der Kirche gehorchen! Dieser Widerspruch führte zur logischen Folgerung: also wir haben uns damals geirrt, also haben sich P. Josef/Gebhard in ihrer Mystik getäuscht!

Dadurch geriet ihre bislang unantastbare Autorität zumindest bei jenen von uns ins Wanken, die begannen, selbst nachzudenken und Bilanz zu ziehen über die gemachten Fehler und Irrtümer.

So begann die Spaltung der Gemeinschaft in zwei Lager: in die Gruppe der 'Kritischen', der 'Rebellen' — und in die Gruppe der 'Vertrauenden', der 'Getreuen', die auf eigenes Nachdenken verzichteten, ganz im Sinne der Führer.

Die 'Kritischen' unter uns sahen es als einen der wichtigsten und notwendigsten Schritte, jetzt die 'Unterscheidung der Geister' herbeizuführen: d. h. alles zu prüfen, den "Weizen" des Guten zu behalten, doch die "Spreu" zu trennen und zu verbrennen, d. h., die gemachten Fehler, Irrtümer und Täuschungen zu erkennen, einzusehen, beim Namen zu nennen, zu bereuen und sich innerlich/äusserlich von ihnen zu distanzieren.

Davon hing Entscheidendes für die Gemeinschaft ab, nämlich:

  1. die Vorbeugung oder Milderung von Krisen der Einzelnen: denn unsere widersprüchliche Vergangenheit hatte bei nicht Wenigen von uns zu geistiger Verunsicherung und Verwirrung geführt; als Folge davon kam es zu Glaubens- und Berufungs-Krisen, zu Identitäts- und Nerven-Krisen.

  2. die verlorene Einheit wiederzugewinnen und sie auf eine für uns 'neue Basis' zu stellen, nämlich: zuerst Gehorsam, dann die Mystik.

  3. unsere Versöhnung mit der Kirchlichen Autorität, insbesondere mit den Diözesanbischöfen, in deren Zuständigkeitsbereich wir uns befanden (durch Aufenthalt, Wohnsitz, Herkunft).

  4. unsere Zukunft in der Kirche als Gemeinschaft (Anerkennung) und die Zukunft der Brüder, die Priester werden wollten (Weihen).

Doch diese Klärung wurde leider nicht durchgeführt: (erstens) weil sie von Gebhard (und P. Josef sowieso) nicht erwünscht war, und deshalb (zweitens) von den 'Getreuen' abgelehnt wurde. Die Gruppe der 'Kritischen' versuchte daraufhin, diese Klärung mit Druck durchzusetzen, was ebenfalls scheiterte.

Unsere Hoffnung waren Sie, Padre Paolo. Aufgrund Ihrer moralischen und charismatischen Autorität bei allen von uns (zumindestens zum damaligen Zeitpunkt) hätten Sie es in der Hand gehabt, uns allen d. h., beiden Gruppen zu helfen.

Denn Sie hatten die Güte – ab unserer ersten Begegnung im Dezember 1989 – unserer Gemeinschaft in ihrer grossen Krise beizustehen. Sie holten uns nach Rom und übernahmen für uns moralische und materielle Verantwortung. Sie versprachen, unserer Gemeinschaft zur kirchlichen Anerkennung zu verhelfen. Sie waren begeistert von unserer Spiritualität.

Wie vorhin schon erwähnt, herrschte innerhalb unserer Gemeinschaft Uneinigkeit in der Bewertung unseres Verhaltens, das uns in einen langjährigen Konflikt mit der Kirchlichen Autorität geführt hatte. Wir waren aus verschiedenen Gründen nicht fähig, dieses Problem intern zu klären, und deshalb wurde die Spannung zwischen den Gruppen der Gemeinschaft immer grösser.

Deshalb baten wir Sie, uns 'offiziell' zu sagen, wie Sie über uns denken. Sie taten dies in einem BRIEF an uns (vom 25.3.1991). Ihr Brief war in der echten Absicht geschrieben, uns zu helfen; Sie wollten uns Trost und Ruhe vermitteln. Sie schrieben unter anderem:

Meine Überzeugung über Eure Vergangenheit ist folgende: (...) Ihr seid gut geformt worden. Nur (...) dort, wo ein echtes Charisma wirkt, finden sich solche junge Menschen wie Ihr seid, mit diesem Geist und dieser Bereitschaft. (...) Das Charisma muss bewahrt bleiben, das Euch gezeugt und geboren hat und Euch bis jetzt geführt hat. (...) Deshalb bitte ich Dich (...) auf den Tag zu warten, an dem die Kirche dieses Charisma prüfen wird. (...) Die Kirche beurteilt nämlich nur an den Früchten, ob der Baum gut ist oder nicht! (...) Bis jetzt waren diese Früchte gut, echt. (...

Ich möchte zu diesen so lobenden Aussägen über uns einzeln Stellung nehmen:

  1. Sie schreiben: "Ihr seid gut geformt worden."

Was die 'gute Formung' betrifft: ja, es gab sie; ich habe sie am Anfang des Schreibens zusammengefasst.

  1. Was das 'echte Charisma' betrifft, das uns 'gezeugt, geboren und bis jetzt geführt hat': auch das war vorhanden – Gottes Gnadenwirken war sicht- und spürbar!

  2. Sie bitten uns, "auf den Tag zu warten, an dem die Kirche dieses Charisma prüfen wird".

Dazu möchte zwei Dinge sagen:

  1. Padre Paolo, die Kirche hat uns geprüft; als erstes prüfte sie das Charisma unserer Demut und unseres Gehorsams wie sie es immer tut bei den Charismatikern und Mystikern; sie hat uns 'gewogen' und für 'zu leicht' befunden.

  2. Als Sie, Padre Paolo, für uns die 'moralische Verantwortung' übernommen hatten, wäre es Ihre Aufgabe gewesen, unser Charisma sozusagen 'im Namen der Kirche' zu prüfen – und zwar 'jetzt'. Damals wäre der 'kairös', der ideale Zeitpunkt gewesen, zu prüfen – und zwar aIIes zu prüfen: nicht nur den 'Weizen' sondern auch das 'Unkraut', und dann beides zu trennen! Jeder Aufschub dieser Prüfung musste zum Schaden der Gemeinschaft führen, und hat dies auch getan…

 

  1. Sie schreiben "Die Kirche beurteilt nur an den Früchten, ob der 'Baum' gut ist oder nicht." Und Sie betonen: "Bis jetzt waren diese Früchte gut, echt.

Ja, es gab die wirklich guten Früchte, welche viele Menschen erlebt hatten, die uns näher kannten, und die auch Sie, Padre Paolo, faszinierten. Aber nicht aIIe unsere Früchte waren gut, waren echt!

Diese hätten Sie auch erwähnen müssen! Leider taten Sie das nicht… Dass es sie gab, geben Sie in Ihrem Schreiben indirekt zu; ohne sie beim Namen zu nennen, machen Sie fünfmal eine Anspielung auf diese 'anderen Früchte', die der 'Beschneidung', oder des 'Wegwerfens' bedurften. Ich darf sie Ihnen der Reihe nach in Erinnerung rufen:

  1. In einem Nebensatz formulieren Sie: "Auch wenn Ihr Euch ausserhalb der juridischen Strukturen der Kirche befunden habt, so seid Ihr doch innerhalb der Kirche geboren worden, in ihrem Herzen."

Hier hätten wir von Ihnen erwartet, dass Sie klarstellen: a) warum wir uns 'ausserhalb' befunden haben, b) welche Fehler, Irrtümer, Unterlassungen und Übertreibungen uns 'hinausgeführt' haben, und c) was wir tun sollten, um der Kirche unser inneres und äusseres Umdenken zu beweisen.

  1. Dann schreiben Sie: "Nicht dass Ihr ausserhalb der Kirche gewesen seid, aber jetzt muss die Gemeinschaft juridische Strukturen bekommen – zu denen ich Euch führe."

Wollen Sie damit sagen, alles was uns bisher gefehlt hat, nur die juridischen Strukturen waren? Padre Paolo, unser Problem lag doch viel tiefer; es hing zusammen unserer so lang und so tief geformten 'Berufungs-Identität': wir glaubten ja, die 'Neue Kirche' zu sein, die 'Kirche des Lichts'; und selbst wenn wir nicht ausserhalb der Kirche waren, so waren wir in unserem Denken und in unserer Einstellung 'oberhalb' der 'alten Kirche' und ihren juridischen Strukturen, die wir ohnehin für überholt betrachteten.

  1. Gegen Ende Ihres Briefes erwähnen Sie "gewisse Unregelmässigkeiten Eures Weges". Padre Paolo, unsere nicht wenigen und zum Teil fundamentalen Fehlformungen und Fehlprägungen kann und darf man nicht so herunterspielen. Das ist gegen die Wahrheit.

  2. Etwas weiter geben Sie indirekt zu, dass unsere Führer sich schuldig gemacht haben, denn Sie rufen uns auf, in der Liebe zu bleiben "jenen gegenüber, die Euch geführt haben. Die Liebe schliesst jede Verurteilung aus, die Liebe verzeiht alles, versteht alles, sie bleibt in der Demut! Sonst aber, anstatt zu warten, bis die Kirche urteilt, läuft Ihr Gefahr, jene moralisch zu zerstören, die Euch bis heute so viel Gutes vermittelt haben."

Ihr Ratschlag, Padre Paolo, ist gut und richtig: in der Liebe zu bleiben, ist das erste Gebot. Und nun meine Unterscheidung Ihrer Aussage:

  1. Ja, die Liebe schliesst die Verurteilung des Irrenden aus, nicht aber des Irrtums.

Auf uns angewandt: wir sollen nicht urteilen über die Person unserer Führer, wohl aber mussten wir Klarheit bekommen über das Vorhandensein und über die Tragweite ihrer Irrtümer und Fehler.

  1. "alles verzeihen und verstehen" ist von der Liebe her gefordert – doch wäre dies für uns um so vieles leichter (gewesen), wenn von der Seite der Hauptverantwortlichen ein Signal echter Reue und Einsicht gekommen wäre – der Kirche gegenüber, uns gegenüber. So mussten wir doppelte Last tragen: unsere und ihre Last - sie aber waren nicht bereit, die unsere zu tragen.

  2. ja, 'die Liebe muss in der Demut bleiben', aber deswegen braucht und darf sie nicht auf die Wahrhaftigkeit verzichten; sie darf nicht Böses verschweigen wollen, oder sogar für gut halten. Wahre Liebe ist niemals blind! "Sie freut sich an der Wahrheit", sagt Paulus in 1. Kor. 13,6 – und gerade die ganze Wahrheit über uns selbst hätte uns befreit von den Fesseln des Irrtums und der Täuschung, der wir erlegen waren.

  3. Sie rieten uns, 'zu warten, bis die Kirche urteilt'; Padre Paolo, 'die Kirche' hat wiederholt über uns geurteilt, nämlich die für uns zuständigen Diözesan-Bischöfe, sowie die zuständige Vatikanische Kongregation, einschliesslich eines Briefes des Kardinal-Staats-Sekretärs im Auftrag des Papstes; ob sie recht geurteilt haben, ist ihre Verantwortung. Unsere Verantwortung war, dass wir diese Autoritäten 'im Namen Gottes' ignoriert haben! Also, die Zeit war über-reif, uns selbst zu beurteilen, bzw. uns beurteilen zu lassen, damit die die echten von den falschen Früchten endlich getrennt würden!

  4. was die 'moralische Zerstörung' unserer Führer durch uns betrifft, möchte ich Ihnen versichern, dass wir, die Geführten, zuerst die moralisch Zerstörten waren; einmal durch die Erkenntnis, dass wir in entscheidenden Punkten in die Irre geführt waren, und dann vor allem durch die hartnäckige Weigerung der Führer, a) dies einzusehen, b) Schuld dafür bei sich selbst zu suchen, und c) vor der Kirche und vor den Irregeführten einzugestehen.

 

  1. Als letztes zitieren Sie Joh. 15,2b: "« Jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt der Vater, damit sie noch mehr Frucht bringe. » So wird es auch für Euch sein."

Genau um dies, Padre Paolo, hatten wir Sie gebeten. Die 'Reinigung' hätten Sie durchführen müssen, und zwar in allen anfangs erwähnten 10 Punkten; ich fasse sie erneut zusammen:

  1. Reinigung unserer einseitigen, übertriebenen Anhänglichkeit an Privatoffenbarungen.

  2. Reinigung unserer Täuschung, für die persönlichen Mystik keiner Seelenführung zu bedürfen.

  3. Reinigung vom Irrtum, man habe als 'geistiger Vater' allein das 'ganze Licht' für den Plan Gottes mit den Berufenen. Reinigung und Befreiung von der totalen psychologisch spirituellen Fixierung der Geführten auf die mystisch-charismatische Autorität menschlicher Führer.

  4. Reinigung unserer Fehlerziehung, man brauche selbst keine Verantwortung zu übernehmen für fundamentale Lebensentscheidungen, wie heiraten, ins Kloster gehen, Priester werden – sondern könne und müsse dies ganz und gar den geistlichen Führern überlassen.

  5. Reinigung und Befreiung von unserer Angst, die charismatische Autorität der geistigen Väter im Lichte und mit dem Mass-Stab der Kirche zu messen.

  6. Reinigung vom 'Elitedenken', zu dem wir bewusst-unbewusst erzogen wurden.

  7. Reinigung von unserem Irrglauben, dass priesterliche Weihen gespendet werden können – auch ohne Erlaubnis oder Auftrag der zuständigen kirchlichen Autorität.

  8. Reinigung unserer übertriebenen Naherwartung der Wiederkunft Christi, die sich auf konkrete 'Tage und Stunden' gestützt hat.

  9. Reinigung unseres gestörten Verhältnisses zur kirchlichen Autorität und zum kirchlichen Gehorsam.

  10. Reinigung unserer Einstellung, wir seien niemandem Rechenschaft schuldig für unseren 'Weg', für unser Verschweigen der 'kirchlichen' Situation, in der wir uns befanden.

 

Padre Paolo, Sie haben sich entschieden, die von der Vatikanischen Kongregation für die Katholische Erziehung, von Diözesanbischöfen und von uns (mündlich und schriftlich) erbetene, gewünschte und geforderte Reinigung bzw. Klärung unserer Vergangenheit nicht durchzuführen…

Wie ich später erkennen musste, war das Ihre Einstellung von Anfang an; denn als wir Sie zu Beginn unseres Kennenlernens in Innsbruck aufmerksam machten auf unsere Probleme mit der Kirche, antworteten Sie: "Eure Vergangenheit interessiert mich nicht!" Das war grosszügig von Ihnen – doch pädagogisch schlecht für uns; denn damit gaben Sie vielen von uns ein Signal, sich mit der Vergangenheit nicht weiter zu beschäftigen. Und das war ja auch weit angenehmer…

Damit haben Sie Partei ergriffen: Sie haben P. Josef und Gebhard geschont, Sie haben der einen Gruppe geholfen, die unangenehme Vergangenheit zu "vergessen" – doch die andere Gruppe, die der Klärung, d. h. der "Wahrheit, die frei macht", für ihre psychisch-seelische Gesundheit so dringend bedurfte – haben Sie immer nur beschwichtigt, anstatt ihr die einzig wirksame Medizin zu geben, die sie brauchte: die offene Klärung!

Dazu waren Sie, Padre Paolo, nicht bereit, oder nicht fähig. Auch wenn Sie es nicht wollten oder beabsichtigten, haben Sie uns dadurch in unserer seelischen Not allein gelassen, uns fallen gelassen, uns 'geopfert', es uns innerlich und äusserlich unmöglich gemacht, in der Gemeinschaft zu bleiben…

Wir, die 'verletzten, verlorenen, vertriebenen Schafe' (Ez. 34,16) empfanden dieses Verhalten uns gegenüber als unfair und ungerecht, waren deshalb frustriert, wurden zornig und verbittert – und reagierten in unserer Schwachheit und Sündhaftigkeit zeitweise eben auch extrem… Möge Gott und Sie uns das verzeihen… soweit es mich betrifft, habe ich es bereut und gebeichtet.

Doch ich frage Sie, Padre Paolo: warum haben Sie an uns nicht wie der 'Gute Samariter' gehandelt, und die 'verunreinigten Wunden' der Gemeinschaft nicht zuerst mit dem 'Wein der Wahrheit' gereinigt, damit dann das 'Öl der verzeihenden Liebe' die gewünschte Heilwirkung entfalten kann? Dieses 'Gesetz' gilt für jeden Arzt, auch für den Seelen-Arzt: verschmutzte Wunden, die nicht gebührend desinfiziert werden, heilen nicht, oder nur schlecht.

Die Folgen dieser Ihrer Unterlassungs-Sünde vom Jahre 1990-91 waren für uns schwerwiegend – und sind teilweise heute noch spürbar; ich zähle einige davon auf:

  1. Die seelischen Krisen (Glaube, Berufung, Nerven) verschärften sich bei Einzelnen.

  2. Die Gemeinschaft bleibt gespalten: die Entfremdung hält an; alte, tiefe Freundschaften sind zerbrochen.

  3. Trotz guten Willens und Vergebungsbereitschaft bleibt zwischen uns eine unsichtbare 'Mauer', die nur von Euch niedergerissen werden kann: durch demütige Wahrhaftigkeit, die zu Einsicht, Reue, und Bereitschaft zum Umdenken führt.

  4. Ihre "Schwamm darüber"-Lösung (colpo di spugna) hat nicht zur Versöhnung der Gemeinschaft geführt, konnte es auch nicht – weil dafür jene Elemente fehlten, die bei jeder Versöhnung Voraussetzung sind: ehrliche Gewissenserforschung, demütige Einsicht und Eingeständnis eigenen Versagens, offenes Bekenntnis, aufrichtige Reue, aktives Bemühen um Änderung und Wiedergutmachung.

  5. Ihre 'Lösung des Schweigens' hat die 'Versöhnung mit der Kirche' erschwert; denn anstatt die uns gegenüber zurecht vorhandenen Vorbehalten zu beseitigen, ist das Misstrauen von Bischöfen und Kongregationen Ihrer Gemeinschaft gegenüber geblieben. Die Folge davon ist: Sie und Ihre Gemeinschaft werden in Ihrem Wirken nicht so unterstützt, wie es sonst sein könnte – und Eure 'Früchte' sind deshalb geringer.

  6. Dafür suchen Sie die Schuld bei den Anderen, und nicht zumindestens auch bei sich selbst. Sie ignorieren hartnäckig und zum eigenen Schaden, dass viele der Mitglieder Ihrer Gemeinschaft, die so viel Idealismus zeigt und so viel Gutes tut, weiterhin den "Ballast" einer nie gründlich geklärten, 'desinfizierten' Vergangenheit mit sich tragen

  7. Denn: solange die 'Mystik der Vergangenheit' keinem echten 'discernimento' unterzogen wird, bleibt sie in den Köpfen und Herzen der 'Innsbrucker Brüder und Schwestern'. Von dem, was ich zu da und dort zu hören bekomme, zähle ich folgendes auf:

  1. P. Josef's 'Petrus-Berufung' ist auf P. Gebhard-Paulus übergegangen; er ist bestimmt, sie weiterzuführen und zu verwirklichen.

  2. die mystisch geoffenbarten 'apostolischen Berufungs-Namen' von damals werden von den Brüdern und Schwestern weiterhin getragen, jetzt sogar in der Öffentlichkeit (z.B P. Gebhard-Paul, P. Rolf-Philipp, P. August-Johannes, Sr. Birgitta-Mechthild, etc.)

  3. die 'neuen' Berufungen in Ihrer Gemeinschaft werden von P. Gebhard auf die 'alte Weise' gefördert, nämlich: er erlebt, dass ein junger Mensch berufen ist, wofür er berufen ist, welche(r) Heilige im Himmel sein (ihr) Beschützer ist, welche konkrete Aufgabe er/sie zu verwirklichen hat, usw. Und – die Berufenen sind begeistert von dieser neuen Perspektive, so wie wir es damals waren.

Nun frage ich mich – und Sie, Padre Paolo: gibt P. Gebhard seine Mystik - und zwar die ganze Mystik – einem Seelenführer, seinen Vorgesetzten bekannt? Wird sie von ihnen überprüft? Wird den jungen Menschen die volle persönliche Entscheidungsfreiheit gelassen?

Padre Paolo, ich stelle diese Fragen nicht aus Böswilligkeit, sondern aus persönlicher Erfahrung der gemachten Fehler von damals, die sich nicht wiederholen dürfen! Denn wir hatten leider eine 'unkontrollierte' Mystik, welche zur Quelle so vieler 'Unregelmässigkeiten' wurde.

Deshalb wäre es so wichtig gewesen, die 'Unterscheidung der Geister' durchzuführen! Doch da Sie dies ablehnten, mussten wir und musste ich es ohne Sie, ja gewissermaßen gegen Sie und die Ihnen gehorsamen Brüder u. Schwestern tun. Ich habe die von Ihnen versprochene 'Begegnung mit der Kirche' also selbst herbeigeführt, und zwar habe ich:

  1. um Aufnahme in ein kirchlich geführtes Priesterseminar angesucht.

  2. mich den gestellten Bedingungen für die Zulassung zur Weihe sofort und uneingeschränkt gefügt.

  3. die Bereitschaft und Ehrlichkeit gehabt, innerlich und äußerlich persönliche Verantwortung zu übernehmen für meine Mit-schuld an den 'faulen Früchten' unserer Vergangenheit. Bei meiner 'Rückkehr zur Kirche' habe ich nicht so getan, als ob nichts gewesen wäre, sondern gesagt: 'Mutter Kirche, ich habe vor dir und vor Gott gesündigt' – wenn auch nicht in böser Absicht, sondern mehr durch Ignoranz und Fahrlässigkeit.

  4. mich aktiv der 'Kirchlichen Reinigung' unterzogen.

  5. konkrete Schritte der Versöhnung und Wiedergutmachung unternommen; z.B. mich bei den zuständigen kirchlichen Autoritäten schriftlich und persönlich entschuldigt, ebenso auch bei meiner Familie, bei Verwandten und Freunden, bei allen, die irgendwie betroffen waren.

 

N.B.: Ich - und nicht nur ich - hätte mir so sehr gewünscht, dass wir diese Schritte gemeinsam tun! Und zwar damals! Wie segensreich und fruchtbringend hätte dies für uns alle werden können! „Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt! Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen" (Lk. 19,42).

 

Der 'Preis' für meine 'Eigen-Initiative' war hoch: er kostete mich die Entfremdung von der Gemeinschaft und ihr Verlassen – doch er war es wert. Ich habe den vollen Frieden mit der Kirche gefunden, konnte meine Weihen öffentlich allen bekanntgeben, kann mich als Priester frei bewegen, zelebrieren, predigen, etc.

Die einzigen echten Schwierigkeiten, die geblieben sind, betreffen mein Verhältnis mit Euch. Denn – wann immer das Gespräch auf unsere 'Vergangenheit' kommt, höre ich dasselbe Argument, denselben Vorwurf: "Warum noch über die Vergangenheit sprechen? Sie ist vorbei!" Meine Antwort lautet: ja - und nein. Was ich damit meine, steht in der 'Geschichte einer Gemeinschaft' auf Seite 79.

Hier sage ich nur so viel: dieses Argument ist in zweifacher Weise falsch;

  1. gibt es die 'guten Früchte' der Vergangenheit ja noch - Gottseidank!

  2. sind auch die 'schlechten Früchte' der Vergangenheit nicht verschwunden – geschweige ihre Folgen - solange sie nicht klar getrennt und 'verworfen' werden.

 

Padre Paolo, nach all den persönlichen Worten möchte ich noch einen anderen Aufruf an Sie, an Euch richten. Er ist der Apokalypse entnommen, und ist einer Betrachtung wert:

An den Engel der Gemeinschaft von 'Rom und Moskau' schreibe:

Ich kenne deine Werke, deine Liebe und deinen Glauben, dein Dienen und Ausharren, und ich weiss, dass du in letzter Zeit mehr getan hast als am Anfang.

Aber ich werfe dir vor, dass deine Taten in den Augen Gottes nicht vollwertig sind. Denn du behauptest: 'Ich bin reich und wohlhabend, und nichts fehlt mir.' Doch ich rate dir: Kaufe von mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst.

Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst, und kehr um! Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist der Gemeinschaft sagt." (Offbg. 2,19; 3,2b. 17a. 18-19. 22)

Ich möchte mit einem Sprichwort der Antike schliessen, und, auf uns angewandt, sagen:

« amicus P. Josephus, P. Gebhardus, P. Paulus — sed magis veritas ! »

 

Mit aufrichtigem Gruss und priesterlichem Segen.


* Mons. Pavel Maria Hnilica. Foto Jozef Bartkovjak SJ, Wikimedia Commons, immagine originale e licenza 

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